Konzert „THE KLIFFS“ 15/11/24
Die Musik des in Berlin ansässigen und aus zwei Kanadiern bestehenden Duos KLIFFS, wurde schon als „indie-rock Leonard Cohen“ oder „a beautiful mash-up of glistening synth, folk-pop songwriting and classical leanings“ beschrieben.
Nach dem 2019er Album Temporary Cures und ihrer in 2020 veröffentlichten EP Bully, gehen Mark Bérubé (Gitarre, Tasten, Gesang) und Kristina Koropecki (Cello, Synthesizer, Gesang) im Herbst 2024 mit ihrem neuen Album After the Flattery auf Europa-Tour!
Mark Bérubé und Kristina Koropecki lernten sich schon vor über zehn Jahren in Montreal kennen. Wenig später schloss sich Kristina Marks Soloprojekt als Livemusikerin an. Gemeinsam tourten sie viele Male von Kanada nach Europa, wieder nach Kanada und erneut zurück. 2014 strandete man schließlich in Berlin, ginge zunächst noch getrennte musikalische Wege, bis 2018 schließlich zum Geburtsjahr für das neue, gleichberechtigte Duo-Projekt Kliffs wurde. Ein Jahr später erschien das Debüt „Temporary Cures“ via K&F Records. Zahlreiche nationale und internationale Konzerte, darunter Support-Tourneen für Wallis Bird, Gisbert zu Knyphausen und Sophie Hunger, haben Kliffs eine erste Fangemeinde eingebracht. Das Debütalbum wurde unter anderem vom Deutschlandfunk („ausgefeilte Texte“) und dem Rolling Stone Magazin („Grandeur, Grosse Geste“) gelobt. Vielseitig und umtriebig sind die beiden Musiker*innen immer geblieben. Kristina spielte unter anderem auf der Tournee mit Agnes Obel. Mark sang zuletzt in der Touring-Band von Sophie Hunger.
Ein Album als Zeugnis tiefer Überzeugung
Die Songs für dieses Album wurden während der Covid-Pandemie geschrieben und geformt; ohne Konzerte und mit viel Zeit zum Nachdenken und Ausfeilen. Für Kliffs habe diese Zeit bewiesen, welch hohen Stellenwert die Musik in ihren Leben einnehme: „In a way, the album is a testament to our deep conviction to continue with music whatever the circumstances are around us.“
Mark und Kristina wollten sich darauf beschränken, nur jene Instrumente zu verwenden, die sie selbst spielen können. So hat die Auswahl der Instrumente, die zur Verfügung standen, auch den Sound dieses Albums beeinflusst: Nylonsaitengitarre und Cello, Synthesizer und Gesänge, Flöten und einfache Schlagzeugbeats. Dazu Klarinettenlinien von Mark, der zum ersten Mal seit über 20 Jahren wieder Klarinette spielte. „We decided to record this album in a way that really highlights the fact that we are a duo. We decided to not have any drummer or bass player accompany us,“ führt Mark aus.
Kliffs haben für ihr zweites Album erstmals mit Daniel Freitag zusammengearbeitet. Seine Begabung als Tontechniker, Produzent, Musiker und Songschreiber waren für Mark und Kristina eine perfekte Ergänzung. Sie verbrachten viele Stunden in seinem Studio in Prenzlauer Berg und ließen sich von der Synergie treiben. Sie entwickelten immer wieder neue Ideen, mit denen alle Beteiligten glücklich sein konnten. Kristina beschreibt es so: „The warm friendship we now share with him can be heard in the inviting naturalness of the album.“
Jedes Lied ein Brief aus dem Herzen
Jeder Song des neuen Albums ist konzipiert als einzelner Brief; an eine Schwester, einen Arbeitgeber, einen Weltuntergangsverschwörungstheoretiker, eine Schrift nach Hause vom Schauplatz eines epischen antikapitalistischen Protests oder ein Brief an einen verstorbenen Freund. Diese Briefe befassen sich mit einer Reihe von Themen, die Kliffs berührt haben: von der Krise in einer persönlichen Beziehung, über den Versuch, in das Gehirn von jemandem einzudringen, der an das Jüngste Gericht glaubt, bis hin zum gerechten Kampf, der darin besteht, diejenigen zu töten, die als nicht gerecht genug erachtet werden. An ein grundlegendes Gefühl der Hoffnung, trotz der 24/7-Nachrichten über Krieg, Klimakatastrophen und wirtschaftliche Not. Und die einfache Aussage, demjenigen, den oder die du liebst, zu sagen, dass du hier bist – voll und ganz.
Call Me a Believer
„Believer“, einer der Fokustracks des Albums, entstand aus einer dieser seltenen Gelegenheiten, in denen Mark am Klavier saß und alles außerhalb dieses Moments irgendwie verblasst. „The traffic down below in the street below my Kreuzberg apartment, the 24/7 news cycle about the war in Ukraine, the proliferation of gray hairs in my beard, the realization that the dreams of my 20s were beautiful dreams, the thoughts of what kind of world will my kids live in in the future – all of this faded. I felt light as a dragonfly.“
Mark sang den Text „Call me a believer“ und spürte ein leichtes Kribbeln im Nacken. Ihm wurde klar, dass er dieses Lied über Resilienz schreiben musste. Darüber, einen Anker in sich selbst zu finden, der es wiederum ermöglichte, die Idee der Hoffnung zu verkörpern. Darüber, wie Liebe ein Gefühl von Auftrieb geben kann und wie sie der beste Hammer ist, den du haben kannst, um alle Mauern zu durchbrechen, von denen du das Gefühl hast, dass sie auf dich herabstürzen. Es ist ein warmer, ein das Leben umarmender Song geworden. „but call me a believer / I’ve never lost the fever / that comes from loving you / yes I’m a believer / who’s never lost the fever / that comes from loving you“
„After the Flattery“ reicht uns vertrauensvoll die Hand, zeigt in der produktionstechnischen Beschränkung Mut zur Verletzlichkeit, schreibt intime Geschichten und singt aus offenem Herzen. All das ist Basis und Einfallstor dafür, vertrauensvoll zusammenkommen, tiefer zu gehen und gemeinsam herauszufinden, was wirklich wichtig ist.